OPC ist in aller Munde - brauchst du dieses Supplement?

Wenn ich über eine ideale Ernährungsweise nachdenke, die Menschen bis ins hohe Alter vital hält, denke ich an die Mittelmeerregion. Wie viele andere, denke ich an die Lebensweise, die Sonne, das Meerwasser. Denn generell sind die Mittelmeerregion und die mit ihr verbundene Lebenslust ein guter Startpunkt für Gesundheit.

Doch die sogenannte „Mediterranean Diet“ - reich an guten Ölen, vielen Antioxidantien und wenig Herzkreislaufbelastungen (in Form von gesättigten Fetten, stark verarbeitete Lebensmittel etc.) - würde den meisten Menschen in nördlicheren Gefilden wahrscheinlich ebenso guttun.

Ein fester Bestandteil der mediterranen Ernährungsweise sind Trauben, vor allem in Form von Wein und Saft.

Somit stellt sich die offensichtliche Frage: Was kann das tägliche Glas Rotwein zur Gesundheit beitragen? Ist es vielleicht das Geheimnis der Vitalität und des gesunden Alterns?

Oder vielmehr: Was können Stoffe aus Trauben für meinen Körper tun?

Eine Stofffamilie, die sich inzwischen großer Beliebtheit als Nahrungsergänzung (NEM) erfreut, sind die OPC (Oligomere Proanthocyanidine).

Was erfährst Du in diesem Guide?

1. Was ist OPC? Was ist drin?
2. Was kann OPC und warum sollte ich es nehmen
3. Welches ist das beste OPC?
4. OPC oder Resveratrol?
5. Praktische Einnahme von OPC

1. Was ist OPC? Was ist drin?


Der Name OPC beschreibt eine Gruppe von Pflanzenstoffen, die 1948 in Erdnusshäutchen entdeckt wurde. Sie gehören zu den Polyphenolen und Flavanolen und ähneln sich in ihrer Struktur. Generell brauchen Pflanzen OPC, um sich gegen diverse äußere Gefahren zu schützen, da sie antioxidativ wirken. Zu diesen Gefahren zählen UV-Strahlung und Fressfeinde.

OPC (oder Oligomere Proanthocyanidine) finden sich vor allem in Blättern, Fruchthäutchen (Erdnuss, Traube, rote Beeren, Rotwein) und Rinden. Viele setzen den Begriff auch mit „Traubenkernextrakt“ gleich. Dies ist teilweise richtig, denn Traubenkernextrakt (oder Traubenkernauszug) enthält eine Vielzahl verschiedener Proanthocyanidine aber auch andere sekundäre Stoffe, wie Resveratrol.

Bei OPC handelt es sich somit nicht um einen direkten Furchtauszug. Es handelt sich aber auch nicht um einen einzelnen Reinstoff, sondern um eine Stofffamilie, ähnlich, wie wenn von „Polyphenolen“ oder „Vitaminen“ die Rede ist, die in reiner Form Teil von NEMs ist.

2. Was kann OPC und warum sollte ich es nehmen


Wie andere Antioxidantien aus Pflanzen können OPC unsere Zellen vor Schäden schützen, die bei den folgenden Prozessen als Nebenprodukte auftreten:

  • UV-Strahlung
  • Altern
  • Infektionen
  • Chronische Entzündungen
  • Schlafmangel
  • Stress
  • Umweltgifte, Drogen, Alkohol

Die Strapazen unseres Alltags sorgen für die Bildung freier Radikale. Pflanzliche Antioxidantien schaffen eine Umgebung, die besser mit diesen umgehen kann und halten uns so frisch und vital. Denn: findet keine Neutralisation der Oxidation statt, nimmt sie überhand und schwächt unseren Stoffwechsel. Im schlimmsten Fall nisten sich so chronische Krankheiten in einem geschwächten System ein. Prävention ist hier also die beste Medizin.

Antioxidantien verhindern außerdem das Risiko für Schäden der Blutgefäße, was Herzkreislauferkrankungen und hohem Blutdruck vorbeugen kann[1].

Eine Metaanalyse erschienen im Journal of the American Dietetic Association analysierte Ergebnisse der Forschung zu positiven Auswirkungen von Traubenkernextrakt auf das Herzkreislaufsystem. Die Literaturanalyse ergab, dass Traubenkernextrakt den systolischen Blutdruck und den Herzschlag signifikant senken kann[2].

3. Welches ist das beste OPC?


Die potenziellen, gesundheitlichen Vorteile von OPC sind durch seine schlechte Löslichkeit und somit schlechte Aufnahme im Darm limitiert[3]. 

Emulsionen mit anderen wasserunlöslichen Stoffen z.B. Fetten können die Aufnahme von OPC in der Theorie verbessern. Liposomales OPC ist ein guter Lösungsansatz, um OPC bioverfügbarer zu machen.

4. OPC oder Resveratrol?


Es handelt sich um Stoffe, die in Pflanzen ähnliche Aufgaben übernehmen und beide in Traubenkernextrakt zu finden sind. Da es sich bei Resveratrol um einen einzelnen, besser definierbaren Stoff handelt und er in den letzten Jahren als „Rotwein-Polyphenol“ viel Aufmerksamkeit bekommen hat, liegen für ihn mehr Studien vor als für OPC.

Ob OPC wirklich in der Lage ist, uns in Jugend und Alter vor chronischen Krankheiten zu bewahren, muss erst durch mehr einschlägige Studien in diesem Bereich untermauert werden. Was jedoch feststeht: OPC, Resveratrol und Traubenkernextrakt haben einen festen Platz in der Europäischen Naturheilkunde. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsorganisation (EFSA) hat OPC als sicher und für Nahrungsergänzungsmittel passend zugelassen.

5. Praktische Einnahme von OPC


Die Europäische Lebensmittel Sicherheitsbehörde EFSA legt keine maximale Einnahmegrenze für OPC fest.

OPC haben generell eher einen präventiven bzw. Langzeiteffekt und sollten deshalb entweder in der regelmäßigen Nahrung oder über längere Zeit in eher geringen Dosen als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. 100 – 300 mg täglich sind als unbedenklich einzustufen.

In der liposomalen Variante kann OPC täglich, am besten auf leeren Magen eingenommen werden.

[1] Antioxidant Vitamin Supplements and Cardiovascular Disease, Penny M. Kris-Etherton, PhD, RD , Alice H. Lichtenstein, DSc , Barbara V. Howard, PhD , Daniel Steinberg, MD, PhD , Joseph L. Witztum, MD , and for the Nutrition Committee of the American Heart Association Council on Nutrition, Physical Activity, and Metabolism.
[2] Harm H.H. Feringa, Dayne A. Laskey, Justine E. Dickson, Craig I. Coleman, The Effect of Grape Seed Extract on Cardiovascular Risk Markers: A Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials, Journal of the American Dietetic Association, Volume 111, Issue 8, 2011, Pages 1173-1181, ISSN 0002-8223, https://doi.org/10.1016/j.jada.2011.05.015.
[3] Mignet N, Seguin J, Chabot GG. Bioavailability of Polyphenol Liposomes: A Challenge Ahead. Pharmaceutics. 2013; 5(3):457-471.