Der wahre Unterschied zwischen Ascorbinsäure und natürlichem Vitamin C

Heute geht es um die Frage, wo die Unterschiede zwischen der L-Ascorbinsäure, der Ascorbinsäure und dem natürlichen Vitamin C liegen und ob eines von diesen tatsächlich schädlich ist. Wir hören immer wieder die hartnäckige Meinung, dass Ascorbinsäure eine schädliche, weil nicht natürliche, minderwertige Alternative zu dem sonst so kraftvollen Vitamin aus Acerola, Citrusfrüchten und Co. wäre.

Für viele ein Paradoxon - und wir schaffen hier jetzt Klarheit. Was ist an diesen Behauptungen dran und was solltest Du beachten? Wir haben Dir eine umfassende Erklärung verfasst, welche Dir bei allen Fragen rund um die Ascorbinsäure, ihre Wirkung und den Unterschied zu dem natürlichen Vitamin als umfassender Ratgeber weiterhelfen soll.

1. Herstellung der L-Ascorbinsäure und Vitamin C

Etwas "künstlich" Hergestelltes ist nicht gleich schädlich.

Siehst Du die chemische Formel weiter unten? Darf ich vorstellen: das ist die Ascorbinsäure. Menschen können sie nicht selbst herstellen, brauchen sie aber zum Überleben.

 Daher nennen wir sie Vitamin (C). Vitamin C und Ascorbinsäure sind zu 100% synonym. Bei beiden handelt es sich um L-Ascorbinsäure. Das L steht für seine spezifische 3D-Struktur.

Der Name Ascorbinsäure wurde von dem Ausdruck "Anti-Skorbut-Säure" abgeleitet. Die typische Seefahrer-Krankheit Skorbut trat immer dann bei Seefahrten auf, wenn die Matrosen über längere Zeit keine Zitrusfrüchte aufnahmen und sich ein Vitamin-C-Mangel bemerkbar machte. 

Der Begriff "Ascorbin" bedeutet in etwa "ohne Skorbut". Bekommen wir nicht täglich Ascorbinsäure über die Nahrung, geht es uns nach einiger Zeit schlecht - wie den Seefahrern. Die Synthese des Vitamin Cs verläuft jedoch unterschiedlich und ist davon abhängig, ob sie im Labor oder in Pflanzen abläuft. 

Der Synthese-Prozess in der Natur wird durch Enzyme ausgeführt, während die Synthese in der Industrie anders gelöst ist. Einer der Reaktionsschritte wird durch Hefe-Fermentation durchgeführt, welches eine ebenso natürliche Reaktion durch Enzyme ist, wie die Reaktion in Pflanzen. ABER das Molekül, das entsteht, ist immer das Molekül unten: Ascorbinsäure.

Hier kommt der springende Punkt:

Vitamin C aus natürlichen Quellen ist nicht das einzige Molekül, welches bei einer Ernährung mit frischem Obst und anderen Lebensmitteln aufgenommen wird. Es ist nicht rein. Im Gegensatz zu einem hergestellten Vitamin C in den meisten Nahrungsergänzungsmitteln.

In Acerolas oder Zitrusfrüchten gibt es viele Bioflavonoide, oder Polyphenole, die antioxidativ wirken. Diese sind ebenfalls gut für uns. Es gibt hier ein ausgewogenes Zusammenspiel aus unterschiedlichen Pflanzenstoffen des Basis- sowie sekundären Pflanzenstoffes der jeweiligen Pflanze. Es ist daher Geschmackssache, für welches Vitamin man sich entscheidet. Gesund sind beide, denn bei beiden handelt es sich zentral um das Molekül, dass unseren Körper bei körperlicher Belastung schützt, das Immunsystem stärkt und uns somit vital hält. Es handelt sich um den gleichen Vitamin-C-Transporter Schlüssel, wenn die spezifischen, biochemischen Reaktionen das Schloss darstellen.

Und da unser Körper den Unterschied zwischen den Molekülen nicht merkt, egal wo sie herkommen, ist Ascorbinsäure eins ganz bestimmt: nicht schädlich. Vielmehr gehört es zu den wichtigsten Vitaminen für unseren Organismus.

2. Tagesbedarf und Bioaufnahme


Wie viel Vitamin C am Tag einnehmen? 

Die Bezeichnung Vitamin ist zurückzuführen auf den lateinischen Begriff "Vita" (lat. Leben). In der Klassifizierung wird in der Bioaufnahme zwischen fettlösliche und wasserlösliche Vitamine unterschieden. 

Im Prinzip ist es ganz einfach: Fett wird gerne als Speichersystem genutzt, wobei Wasser als Transportsystem dient. Wasserlösliche Vitamine müssen daher regelmäßig, möglichst täglich, zugeführt werden, da ihre Moleküle sich nicht langfristig speichern lassen.  

Vitamin C oder die L-Ascorbinsäure ist ein wasserlösliches Vitamin und hat somit einen empfohlenen Milligramm Vitamin C Tagesbedarf. Der tägliche Bedarf liegt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei Jugendlichen ab 15 Jahren und Erwachsenen zwischen 90 und 110 Milligramm Vitamin-C-Zufuhr pro Tag.

Es lässt sich aber auch ein erhöhter Vitamin-C-Bedarf decken, ohne das Menschen Angst vor einer schädlichen Überdosis haben müssen. Bis zu 1000 mg aus Nahrungsergänzungsmitteln zusätzlich zum Vitamin C aus einer ausgewogenen Ernährung zeigt keine negativen Langzeitfolgen oder Nebenwirkungen. Werden hohe Dosen von konzentriertem Vitamin C eingenommen, können sich Nebenwirkungen der Überdosierung im Verdauungssystem zeigen [7].  

Nebenwirkungen, die gelegentlich auftraten umfassen: gastrointestinale Probleme, leichten Durchfall oder Übelkeit, hervorgerufen durch die osmotischen Effekte der nicht aufgenommenen Ascorbinsäure im Verdauungstrakt. Vitamin C kann in dieser hohen Konzentration nicht vollständig aufgenommen werden und zieht im Darm Wasser an. 

Die befürchteten, negativen Effekte auf Eisenaufnahme und Stoffwechsel konnten nicht bestätigt werden.

Oral verabreichtes Vitamin C in herkömmlicher Form gelangt jedoch schwer in großen Konzentrationen in den Blutkreislauf, weswegen die IV-Gabe wahrscheinlich in einigen Kreisen aufkam. Hierzu empfehlen sich weniger invasive Nahrungsergänzungen, wie etwa durch Liposomale Ascorbinsäure oder Bioenhancer. Auf diese Weise gelangt genug des Stoffes an seinen Wirkort, für kurze Kuren also sehr gut geeignet.Die meisten gesunden Menschen bekommen dies jedoch kaum zu spüren.

Warum sind wir uns so sicher, dass Vitamin C gut für uns ist?

Und zwar nicht bloß gut, sondern überdurchschnittlich gesundheitsfördernd. Ist das wirklich so? Die Antwort ist, es gibt einen guten Grund warum Zitronen so stark mit Vitaminen und Gesundheit assoziiert werden: ihren hohen Vitamin C-Gehalt von 53 mg in 100 g (66% des Tagesbedarfs). Die meisten nehmen Vitamin C im Winter gegen Erkältungen zu sich, sei es in Form von Tabletten oder Heißer Zitrone. 

Wie unterscheidet sich die Bioverfügbarkeit verschiedener Vitamin C-Arten? 

(z.B. bei reiner Ascorbinsäure und natürlichem Vitamin C aus Obst oder Gemüse?) 

Ein Stoff wird als besonders bioverfügbar bezeichnet, wenn eine große Menge dessen im Blutkreislauf ankommt. Vergleichende Studien - erschienen im renommierten Journal of Nutrition - an gesunden Nichtrauchern zeigten keinen Unterschied in der Bioverfügbarkeit folgender Vitamin C-Quellen [2]. Verglichen wurde die Aufnahme von Vitamin C: 

  • Als reine Ascorbinsäure
  • In Form von Tabletten aus Orangen
  • Aus Orangensaft 
  • Aus rohem und gekochtem Brokkoli

Lediglich bei rohem Brokkoli verringerte sich die BV um 20%. Sobald der Stoff in den Zellen angelangt ist, macht es keinen Unterschied, woher er ursprünglich stammt. In einigen Forschungsberichten findet man das Ergebnis, dass Ascorbinsäure haltige Extrakte (z.B. Citrusextrakt in Vitamin C Serum) durch die zusätzlichen Moleküle besser aufgenommen werden als reine Ascorbinsäure [6]. Diese Beobachtung wird jedoch nicht durch alle Veröffentlichungen bestätigt. Liposomen gleichen dies außerdem aus und auch reine Ascorbinsäure kann so mögliche Aufnahmenachteile überwinden. Wir ummanteln bei ActiNovo das Vitamin C mit einer Lipid-Doppelschicht (Lipid = Fett) und umgehen so die Schwierigkeiten bei der Aufnahme des wasserlöslichen Vitamins. 

Theoretisch spielt es bei diesen "Liposomen" keine Rolle, ob das Vitamin C zusätzlich Bioflavonoide enthält (sprich: aus Früchten bzw. Obst stammt). Hier konzentriert sich der Körper auf die Aufnahme der Liposomen, nicht des Vitamin Cs in ihnen. Wir haben einen tollen Artikel über die Wirkung von Liposomen, falls ihr mehr über dieses Wundermittel erfahren wollt.

3. Nutzen und Wirkung von L-Ascorbinsäure


Für was ist Ascorbinsäure eigentlich gut? Täglich sollte sich um eine Vitamin C-Quelle gekümmert werden. Doch wieso haben Menschen einen so hohen Vitamin-C-Bedarf und weshalb brauchen wir das Molekül der Ascorbinsäure eigentlich?

In unserem Körper reguliert das Molekül Stoffwechselreaktionen wie Kollagensynthese, Antioxidation oder die Energieproduktion. In allen Zellen und Geweben unseres Körpers wirkt es als Balance haltender Helfer gegen freie Sauerstoffradikale. Seine Fähigkeit, Elektronen auf andere Moleküle zu übertragen macht es zu einem zentralen Schalter des Oxidationsgleichgewichtes. Durch diese und weitere wichtige Aufgaben innerhalb des Körpers und da es nicht von uns selbst hergestellt werden kann, nennen wir es Vitamin. In der chemischen Fachsprache wird es als Ascorbinsäure bezeichnet.

Beeinflusst es eine gesunde Immunfunktion?

Am bekanntesten ist der Effekt auf unser allgemeines Immunsystem. Als zum ersten Mal der Einfluss von Vitamin C auf das Immunsystem untersucht wurde, stand lediglich fest, dass Vitamin C in den meisten für das Abwehrsystem wichtigen weißen Blutkörperchen in stark erhöhter Konzentration vorlag. 

Es stellte sich heraus, dass Vitamin C als Cofaktor von wichtigen Enzymen in weißen Blutkörperchen (Immunzellen) wirkt. Somit ist es unerlässlich für deren Stoffwechsel und deren Funktion im Kampf gegen Erreger [8]. In vitro Analysen bestätigten die antimikrobiellen Eigenschaften des Moleküls. Außerdem begünstigte Vitamin C die Immunzellteilung. Während einer Infektion wird die Ascorbinsäure in hohem Maße verbraucht, das heißt für einen spezifischen Zweck in der Unterstützung der Immunabwehr eingesetzt [9]. 

Die European Food Safety Authority (EFSA) bestätigt einen Effekt zwischen der Einnahme von Vitamin C und einer optimalen Immunfunktion bei Erwachsenen und Kindern unter drei Jahren [10]. 

Ascorbinsäure ist der Motor für unser Immunsystem und stärkt unsere Abwehrkräfte. Eine Erkältung können wir jedoch auch mit dem empfohlenen Tagesbedarf bekommen. Unsere Organismen sind einfach zu komplex, als das ein einziges Molekül uns vor unterschiedlichen Viren schützen könnte. Schaden können wir dem Körper mit dem Bedarf aber nicht.

Ist Ascorbinsäure gut für die Haut?

Als Antioxidant fängt Vitamin C die zellschädigende Sauerstoffverbindungen im Körper ab. Diese "freien Radikale" entstehen bei körpereigenen Stoffwechselprozessen, aber auch durch die Einnahme von Nikotin, Medikamente und sogar UV-Strahlung und lassen die Haut altern. Eine Eingrenzung von oxidativem Stress ist also wünschenswert für viele Menschen und kann mit einer Vitamin Zufuhr über Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmitteln erreicht werden. 

Hat Ascorbinsäure Einfluss auf die Blutgerinnung?

Ein Symptom der Skorbut Krankheit, welche einen Mangel im natürlichen Vitaminhaushalt kennzeichnete, war Zahnfleischbluten. Vitamin C hat jedoch keinen direkten Einfluss auf die Blutgerinnung, aber unterstützt normale Blutgefäße. Dies tut es durch seine Rolle als Antioxidans - aber auch indirekt, indem es die Bioverfügbarkeit von Stickstoffmonoxid (NO) erhöht. Oxidativer Stress und Wundheilung verbrauchen sehr viel Vitamin C, um den Körper trotz der hohen Belastung im Gleichgewicht zu halten [10]. Das Stickstoffmonoxid wiederum ist wesentlich für schützende kardiovaskuläre Funktionen, wie die Thrombosehemmung [3].

Kann Vitamin C Herzkreislauferkrankungen verhindern?

Generell reduzieren Antioxidantien - wie Vitamin C - das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen (HKK), zu denen Thrombosen zählen. Die Forschung zu diesem Thema konnte aber keine klare Verbindung zwischen Vitamin C und der Verhinderung von HKK ziehen, wie eine Literatur-Übersicht zeigt [5].

4. Fazit


Es ist Geschmackssache, ob Du deinen täglichen Bedarf über reines und hochdosiertes Vitamin C oder natürliches Vitamin C zu Dir nehmen möchtest. Du kannst dich entweder dafür entscheiden, die zusätzlich wohltuenden Biomoleküle aufzunehmen, aber dafür einen geringeren Vitamin-C-Gehalt zuzuführen. Oder du entscheidest Dich für eine Zufuhr durch ein reines Vitamin wie durch Vitamin C Präparate und kannst (beispielsweise bei einem erhöhten Bedarf) jeden Vitamin Mangel ausreichend decken.

Als Vitamin C Serum in Liposomen eingekapselt kommt der Wirkstoff auf jeden Fall an! Außerdem können einige Nebenwirkungen der unkontrollierten Dosierung verhindert werden, da Liposome zu einer 98% Aufnahme des Wirkstoffes führen.

Quellenangaben

1. Jones DP. 2008; in press. 2 – Jones DP et al. Nutr Cancer. 1992;17:57-75. 3 – Flagg EW et al. Am J Epidemiol.
2.https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4684116/
3. https://www.imd-berlin.de/spezielle-kompetenzen/mikronaehrstoffe/glutathion.html 4. Lang CA, Mills BJ, Mastropaolo W, Liu MC. Blood glutathione decreases in chronic diseases. J Lab Clin Med 2000;135:402–5.
5. Lang CA et al. J Lab Clin Med. 1992;120(5):720-25.
6. Van Lieshout EM, Peters WH. Carcinogenesis. 1998 Oct;19(10):1873-5.
7. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2756154/
8. https://academic.oup.com/ageing/article/27/5/643/36539?login=true
9. https://www.dovepress.com/glutathione-and-its-antiaging-and-antimelanogenic-effects-peer-reviewed-fulltext-article-CCID
10. https://erj.ersjournals.com/content/16/3/534.short 11.https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-49-1996/titel-49-1996/ 12.https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-642-79748-4_10.pdf 13.https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/bakterium-blockiert-recyclingmechanismus-in-der-lunge/ 14.https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/01635589209514173 15.https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/01635589209514173
16.McCarty, Mark F, and James J DiNicolantonio. “An increased need for dietary cysteine in support of glutathione synthesis may underlie the increased risk for mortality associated with low protein intake in the elderly.” Age (Dordrecht, Netherlands) vol. 37,5 (2015): 96. doi:10.1007/s11357-015-9823-8